GEW fordert: Keine Präsenzpflicht

für Erzieherinnen und Erzieher in Kindertageseinrichtungen!

Seit Anfang letzter Woche sind die Kindertageseinrichtungen in Hessen nur noch für die Notbetreuung von Kindern sogenannter Funktionsträgerinnen und -träger geöffnet. Das heißt, dass in den Einrichtungen nun deutlich weniger Kinder zu betreuen sind. Immer wieder jedoch beklagen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass über den für die Notbetreuung notwendigen Personaleinsatz hinaus, von ihren Trägern auf Präsenzpflicht bestanden wird.

Dies führt zu der absurden Situation, dass teilweise die Anzahl der anwesenden Erzieherinnen und Erzieher höher ist als die Zahl der zu betreuenden Kinder.

„So ist die Schließung der Kitas nicht gedacht!“ erklärt Maike Wiedwald,  Vorsitzende  der GEW Hessen. „Die Ansage ist eindeutig: Die Menschen in Deutschland sollen so wenig direkte Sozialkontakte wie möglich haben, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen. Jetzt auf eine Präsenzpflicht in den Einrichtungen zu bestehen, konterkariert den Sinn und Zweck dieser Maßnahme und ist nichts anderes als gefährlich!“

 

Es maximiere Risiken, in der jetzigen Situation darauf zu bestehen, dass für die Notbetreuung nicht benötigte Kolleginnen und Kollegen in die Einrichtungen kommen. Deren Anfahrt sei zudem nicht selten mit längerem Aufenthalt in öffentlichen Verkehrsmitteln verbunden.

Die GEW ruft vor diesem Hintergrund den hessischen Minister für Soziales und Integration Kai Klose auf, in aller gebotenen Deutlichkeit zu kommunizieren, dass Kolleginnen und Kollegen, die in den Einrichtungen nicht zwingend nötig sind, mit Arbeiten betraut werden, die sich auch außerhalb der Einrichtungen erledigen lassen.

„ Konzeptionsarbeit, Nachholen der oftmals nicht in vollem Umfang genommenen Vorbereitungszeiten, Qualitätssicherung - es gibt genug Tätigkeiten, die im normalen Kitaalltag kaum bewältigt werden können, die jetzt aber gut zuhause erledigt werden können und sollen“, erläutert Maike Wiedwald dazu.

Diese Absage an die Präsenzpflicht, die selbstverständlich zuallererst für Angehörige von Risikogruppen gelte, solle auch zwingend auf alle nicht zur Notbetreuung nötigen Kolleginnen und Kollegen ausgeweitet werden, betont Maike Wiedwald abschließend: „ Im Vordergrund muss die Gesundheit aller Beteiligten stehen!“